Generell möchte ich betonen, dass ich euer Engagement hier schätze und auch den Sinn dahinter zu großen Teilen auch teile! Ich kann eure Intention dahinter verstehen und auch ich wünschte mir hier und da ein wenig mehr Geschwindigkeit etc. seitens der Entwicklung, sei es Fehlerkorrekturen, kleinere Updates zwischendurch um große Updateorgien zu verhindern, weitere direkt integrierte Module, weitere Zahlungsarten, etc. etc.
Dennoch, glaube ich, ist das gesamte Konstrukt „modified“ noch wesentlich vielschichtiger und komplizierter als Einige denken.
Jeder hat in der Tat irgendwo seine eigenen Interessen, seien es wir als Shop Betreiber, die unabhängigen Programmierer hier im Forum oder das modified Team selbst. Ich glaube der gute Wille ist sicherlich richtig und vor allem auch wichtig, dennoch ist es eine schier unmögliche Leistung alle unter einen Hut zu bringen und alle gleichsam zufrieden zu stellen, gerade weil eben jeder was anders will!
Das modified Team ist in der Tat mitarbeitertechnisch überschaubar, demnach sind einige der Dinge alleine aufgrund der beschränkten „Mitarbeiter“ eben einfach aktuell so wie sie sind.
Nur mal ein paar Gedanken, unabhängig davon, was davon wirklich zutrifft oder nicht:
Mitarbeit & deren Möglichkeiten:
Aus Programmierer-/Entwicklersicht kommt erstmal hier das Problem der limitierten Möglichkeit zur Mitarbeit dazu.
Klar, aktuell kann man wie noRiddle gerne hunderte Tickets aufmachen, und ja aktuell ist das einer der wenigen Möglichkeiten aktiv mitzuarbeiten. Was aus den einzelnen Tickets wird, sei mal dahingestellt.
Die von euch angesprochene mögliche Einbringung von externen Programmierern über Github hängt eben vom Wechsel zu dieser Plattform ab. Siehe dazu den folgenden Themenblock.
Github:
Gehen wir mal davon aus, dass modified gar nicht unbedingt abgeneigt wäre auf Github zu wechseln, sondern sogar daran interessiert wäre.
Nun kann es natürlich sein, dass der ein oder andere modified Programmierer noch nie aktiv mit Github gearbeitet hat. Nun muss also jeder Handgriff und die Abwicklung dort erstmal Schritt für Schritt erlernt werden, bis man damit so vertraut ist, dass die Arbeit dort genauso schnell vorangeht wie aktuell mit dem intern bereits erlernten SVN.
Alleine der Wechsel kostet also erstmal enormen Arbeitsaufwand und die Einarbeitung kommt noch dazu. Im kleinen Team nicht einfach so zu bewerkstelligen, denn dann bleibt erstmal jede Menge Arbeit/viele Tickets komplett ungelöst.
Des Weiteren stellt sich erst nach diesem arbeitsintensiven Wechsel wirklich heraus, wer der „Nicht-modified“ Programmierer dazu schlussendlich wirklich bereit ist dort intensiv mitzuwirken bzw. sich DAUERHAFT daran zu beteiligen. Denn laut unken ist erstmal leicht, am Ende dann auch zu liefern was Anderes. Und wenn letzten Endes doch nur wieder die modified Mitarbeiter dort was machen, hat sich außer der Arbeitsbasis (SVN->Github) nicht wirklich viel geändert. Der einzige Vorteil wäre dann eventuell, dass man auf Dauer vielleicht doch den einen oder anderen Mitwirker gewinnen kann – aber das wird die Zeit zeigen.
Dazu kommen dann die Folgen:
wenn auf einmal wirklich einige „mitwirken“, dann müssten die vorgeschlagenen Codeänderungen, Erweiterungen ja auch durchleuchtet werden, was unweigerlich zu mehr Aufwand in Bezug auf Diskussionen, Codeprüfungen usw. führt. Dann hat am Ende vielleicht der „Hauptprogrammierer“ kaum noch Zeit selbst zu programmieren, weil er ständig alles andere kontrollieren und so ändern muss, damit es auch dem eigenen Anspruch gerecht wird, bevor es implementiert wird. Kann aber auch dazu führen, dass man sich auf einmal mit Dingen beschäftigt, die man selbst für weniger wichtig hält und dafür aber eben für andere Dinge gar keine Zeit mehr bleibt, die man eigentlich umsetzen wollte.
Modulentwicklungen:
Der ein oder andere Programmierer hier hätte gerne dieses oder jenes im System. Das ist natürlich das gute Recht eines Jeden dafür zu kämpfen und sich dafür einzubringen.
Alleine die Entscheidung, ob eben sinnvoll ist oder nicht, muss modified treffen. Denn jedes weitere Modul, jede in den Shop integrierte Zahlungsabwicklung führt unweigerlich immer zu noch mehr gebundener Arbeitskraft.
Wenn ich mir alleine ansehe, was für die Entwicklung des Paypal Modules für ein Aufwand seitens der Entwickler getrieben werden muss, ist mir schon irgendwie klar, warum „so wenig“ in die Weiterentwicklung der Software gesteckt wird…
…eben, weil ständig jedes bereits integrierte Partnermodul immer wieder geupdatet und gewartet werden muss. Egal ob Shopvote, Shipcloud, Trusted Shops und wie sie alle heißen.
Umso mehr sind die Arbeitskräfte dann einfach bereits mit Pflege alleine gebündelt und umso weniger Zeit für Neues bleibt übrig.
Spendenbereitschaft, Finanzierung & Ausrichtung der Shopsoftware:
Nun zum Thema Geld. Wie oben schon erwähnt wird mit modified Geld verdient. Alles gut.
Die Frage ist ja wirklich wie, und das beißt sich mit den teilweise oben genannten Themen. Natürlich ist es für den Shopbetreiber schön, wenn bereits im Shop alle Möglichkeiten zur Entfaltung integriert wären. Alle Zahlungsanbieter, alle Schnittstellen zu Marktplätzen, Wawis, usw.
Nur wenn alle Module integriert sind, dann kann modified ja außer an speziellen Individualprogrammierungen nichts mehr verdienen. Ebenso würden ja auch die externen Programmierer weniger Aufträge erhalten, weil ja fast alles schon direkt an Board ist.
Ist doch schön, wenn hier und da einer Geld verdienen kann, wenn er mal wieder die Hausnummer und die Straße in zwei Felder trennt.
Wenn man also alles integriert, dann muss Geld anderweitig verdient werden. Wenn die Spendenbereitschaft sinkt, kann das auch wieder unterschiedliche Gründe haben:
sind die Shopbetreiber vielleicht knausriger geworden oder ist der Wettbewerb im Onlinebusiness härter geworden, so dass das Geld nicht mehr so locker sitzt? Oder kaufen Shopbetreiber einfach Module von modified und bezahlen hierdurch schon einen gewissen Betrag, so dass eine Spende on top nicht noch extra sein muss? Oder wird die Shopsoftware selbst vielleicht nicht mehr so oft genutzt wie vor ein paar Jahren!? Denn der Markt für Shopsoftware hat sich ja auch gewandelt, Shopify & Co sei Dank…ehemals große Anbieter teilweise nicht mehr vorhanden oder nun als Monats-Abo zu kaufen. Wahrscheinlich eine Mischung aus allem…
Die Nische für modified sehe ich aktuell weiterhin:
ein feines, kleines „spaghetticode“ geschriebenes System, welches hie und da auch noch von einzelnen Programmierern umgebogen bzw. schnell erweitert werden kann, dank dem im Großen und Ganzen doch recht tollen Hook-System.
Templates auch für den Normalo-Shopbetreiber noch zu verwalten/ändern, ohne direkt eine Agentur zu brauchen, nur, weil das Template System für Laien nicht mehr verständlich ist und vieles mehr.
Wenn nun aber alles integriert wird, was gewünscht wird und gleichzeitig die Arbeit auch erledigt werden soll, dann kommt man ja nicht umhin die Frage der Finanzierung zu betrachten. Denn mehr Module heißt auch mehr Mitarbeiter, mehr Mitarbeiter heißt mehr notwendiges Kapital.
Und will man dann auf Spenden alleine angewiesen sein müssen? Oder nimmt man lieber in Kauf eben nicht alles integriert zu haben, damit man hie und da ein Modul verkaufen und einbauen kann, mit dem Risiko, dass andere Shopsoftware aber letzten Endes mehr bietet als man selbst? Und die Kunden über kurz oder lang abwandern?
Oder wird modified ebenfalls ein Abo-Modell, dafür kommen dann aber auf Dauer mehr Module mit rein und die Finanzierung steht, dafür ist die Frage ungewiss, wie viele Shopbetreiber den Weg mitgehen?
Und dann beißt sich doch die Katze in den Schwanz. Riskiert man eine solche gravierende Änderung und den Verlust der noch vorhandenen Kundenbasis?! Nicht so leicht zu beantworten. Daher kann ich auch verstehen, wenn modified hier keine genaue, öffentliche Aussage dazu trifft und „einfach vor sich hinarbeitet“.
Vielleicht steht ja bereits intern was im Raum, wird aber auch daher nicht mitgeteilt, weil man den Punkt eben noch nicht erreicht hat um das kundtun zu wollen? Denn wenn bspw. irgendwann ein Wechsel auf Abo-Abrechnung anstehen sollte, müssten evtl. zuerst einmal noch mehr Module in den Shop integriert werden, um dann eben nicht hinter der Konkurrenz zu hängen.
Fragen über Fragen.
Zu guter Letzt kann hier keiner die Kristallkugel lesen und daher kann ich nur meine Wünsche aussprechen, was ich mir wünschen würde (jetzt ohne einzelne gewünschte Bausteine/Module):
- In der Tat würde ein Wechsel auf Github die Möglichkeit eröffnen, weitere Arbeitskraft zu generieren, die sich vielleicht direkt in den Code einbringt und dadurch insgesamt schneller mehr geschaffen werden kann – auch wenn sich hierdurch vielleicht manchmal die Reihenfolgen der geplanten Schritte ändert. Aber Mehr ist Mehr!
- Mehr Mitarbeit von externen Programmieren – egal welcher Art, damit das modified System schneller verbessert wird & weiter voran kommt
- Auto-Updates für Module (daran wird ja aktuell meines Wissens nach eh schon gearbeitet)
- Kleinere Update-Pakete zwischendurch, um bestimmte Themen schnell zu fixen ohne gleich wieder ein „Hauptupdate“ machen zu müssen bzw. darauf zu warten
- Templates updatesicher gestalten, ähnlich wie das Hook Points System
- Schnittstellen zu Warenwirtschafts-Programmen (leider ein extrem komplexes Thema)
Ich hoffe, irgendjemand liest diesen Summs
Viele Grüße
Dominik