VAT eCommerce & One Stop Shop

[lutz72]

VAT eCommerce & One Stop Shop – was steckt dahinter?

Hallo Ihr Lieben, hallo Universum (das war hoffentlich Gender gerecht und ich habe auch sonst niemanden vergessen),

hat sich schon jemand mit vorstehendem Thema beschäftigt? Bis zum 1.7.2021 ist ja nicht mehr so weit hin und EU-Umsatz von mehr als 10.000 EUR wird hier der eine oder andere auch evtl. haben, oder?

Gibt es schon Lösungsansätze ? Vielleicht ist das auch eine Frage an die Entwicklung..?
Die Umsatzsteuerberechnung im Shop und auch eine Endbetragsberechnung ist davon m. E. schon stark betroffen.

Ich freue mich auf Rückmeldungen

Grüße vom Bodensee

Michael

(PS: Die Suche nach o. g. Begriffen hat keine relevanten Treffer gegeben)

Linkback: https://www.modified-shop.org/forum/index.php?topic=41813.0

[p3e]

Ich hatte das bereits mit unserem Steuerberater besprochen, dieses One-Stop-Shop Verfahren erleichtert die Sache vom bürokratischen so ähnlich wie die zusammenfassende Meldung, die man bereits bezüglich der Umsatzsteuer im B2B Bereich kennt.
Schwierig ist es dann eher im Shop. Muss da dann zusätzlich zu "inkl. 19% MwSt.* auch noch stehen, dass in anderen Ländern andere MwSt. Sätze anfallen? Kalkuliert man dann einen Durchschnittspreis oder geht es dazu über, dass man auch beim Endverbraucher den Nettopreis anzeigt und die jeweiligen MwSt. daneben (mit Pop-up-Link zu einer Ländertabelle)?

Schade, bisher war der EU-weite Handel eine Erleichterung gegenüber der Zeit davor. Nun wird wieder schrittweise verkompliziert.

[Tomcraft]

Hier noch ein schöner Artikel dazu: EU-Umsatzsteuerreform im Online-Handel: Wegfall der EU-Lieferschwellen + Besteuerung im Zielland ab dem 01.07.2021

Wir schauen uns die Problematik noch an.

Grüße

Torsten

[p3e]

Vorschlag: wie wäre es, wenn dem Shopbesucher statt der Preis zunächst ein Pop-up-Link zur Wahl des Ziellandes angezeigt wird? Wenn der Kunde das Zielland gewählt hat, wird dieses für den Shop als Session-Variable hinterlegt und die Preise werden entsprechend kalkuliert angezeigt. Im Check-out wird dann nochmal mit der tatsächlichen Lieferadresse abgeglichen und ggf. angeglichen.
Vielleicht könnte man dann im Vorfeld auch abfragen, ob es auch ggf. um einen Händler handelt, der dann den Nettopreis angezeigt bekommt.

Technisch gesehen könnte man dazu das Kundengruppensystem erweitern, so dass man den Endverbraucher-Kundengruppen die jeweiligen MwSt.-Sätze (die in einer extra Tabelle hinterlegt werden) zuordnen kann.

Ich weiß nicht wie das juristisch wäre aber wenn es juristisch in Ordnung ist, dass die Nettopreise gleich sind und nicht die Bruttopreise (gleicher Preis in der EU), wäre das für mich gesehen eine elegante Lösung.

[Timm]

Moin

Ich habe mich mit dem Thema nicht beschäftigt. möchte aber zu bedenken geben, dass es keine Lösung sein darf, die in unserem Falle 99% deutschen Kunden beim Besuch behindert. Es sollte etwas sein, dass nur von einem Kunden aus einem anderen EU Land aktiv geändert werden sollte zb durch Auswahl des Landes im Warenkorb. Ich kann dem Text der IT Recht Kanzlei nicht entnehmen, dass der Steuersatz des jeweiligen Landes vor dem Checkout oder Warenkorb schon irgendwo angezeigt werden muss.

Gruss Timm

Nachtrag: Ein Popup auf jeder ersten besuchten Seite, wie zb beim Aufruf durch Google, könnte falsche meta descriptions in den Rankings verursachen, wie es bei manchen Cookiebannern ist. Ebenfalls könnte es zu Cumulative Layout Shift kommen, was auch wieder schlecht wäre.

[p3e]

Wenn man überwiegend Kunden aus Deutschland hat, kann man auch die Lösung nehmen, dass man einen Bruttopreis für alle Länder hat, muss aber damit leben, dass man in Ungarn 27% statt 19% abführen muss.  Für den Kunden aus Ungarn wäre es ein Preisvorteil. Wenn man aber nur wenige EU Kunden hat, ist das vielleicht trotzdem die beste Lösung.

Ich exportiere viel in die EU. Da wäre die Lösung, statt dem Preis zunächst eine Länderauswahl zu sehen, die schönste Lösung. Vielleicht bin ich aber auch eine Ausnahme und für die meisten ist die einheitliche Bruttopreis-Lösung an sinnvollsten. Vielleicht gibt es auch noch weitere Lösungsansätze.

[karsta.de]

Noch ein Popup (zum Cookiebanner) für die Kunden wäre für mich keine Option (auch suchmaschientechnisch eher suboptimal), aber das mit Kundengruppenzuordnung zu lösen schon. So könnte man beispielsweise bei Anmeldung|Registrierung bei Auswahl des Landes den Kunden gleich in die [Landes]Kundengruppe mit passenden Einstellungen automatisch verschieben. Ein zusätzlicher Informationstext auf der Anmeldeseite würde den Kunden darüber unterrichten, dass sich die Steuer je nach Lieferland verändert.

BG Karsta

[p3e]

Ich glaube mein Vorschlag ist missverstanden worden bzw. ich habe mich blöd ausgedrückt.

Mein Vorschlag war, dass wenn das Land noch nicht bekannt ist, kein Preis angezeigt wird sondern an der Stelle wo sonst der Preis steht nur ein Link "um den Preis zu sehen wählen sie bitte ihre Land". Wenn man darauf klickt, kommt ein kleiner Pop-up (so wie der kleine aufpoppende Warenkorb) mit der Länderliste (ggf. auch zusätzlich ein Link zur Händlerregistrierung da die ja MwSt. frei sind). Wenn das einmal gewählt ist, kommt immer der korrekt kalkulierte Preis.

Oder eben mein zweiter Vorschlag mit dem EU-weiten brutto Preis der dann je nach Land für den Shopbetreiber nachteilig ist.

[Timm]

@p3e
Dein erster Vorschlag ist für Shops die auf Google angewiesen sind nicht umsetzbar, da der Preis eine Pflichtangabe bei den Rich snippets ist.

Gruß Timm

[p3e]

@Timm: das stimmt aber bisher hat sich Google immer den Gegebenheiten angepasst und ggf. gibt es ja in Zukunft Rich snippets für Preise je nach Land.
Ich denke trotzdem, dass es beide Lösungen parallel geben könnte (über das Backend zum Auswählen), denn die erste Lösung macht natürlich keinen Sinn, wenn man fast ausschließlich in Deutschland verkauft.

[O-Richtig]

Ich beschäftige mich auch gearde mit der Frage, wie ich das umsetze, und hab von meinem Steuerberater gehört,  dass wenn alle Umsätze eines Jahres mit privaten Käufern aus Ländern der EU zusammengefasst über 10.000 Euro liegen, man verpflichtet ist, diese Besteuerung nach den Steuersätzen des Landes, in das geliefert wird, zwingend ist.

Da ich relativ viel ins EU-Ausland berkaufe, frage ich mich gerade, wie und wo ich denn irgendwo im Shop die Umsätze eines bestimmten Zeitraums so filtern kann, dass ich diesen Wert (über oder unter 10.00 Euro) ersehen kann.

Mit der  Verkaufsstatistik kann ich zwar die Umsätze nach Kundengruppen filtern, aber nicht nach Kunden aus EU-Ländern oder eben nicht-EU-Ländern.

Hat jemand eine Idee, wie das zu lösen ist? Irgendwie muss ich ja herausfinden können, ob ich über der Grenze von 10.000 Euro liege oder nicht.

[Q]

[...] Irgendwie muss ich ja herausfinden können, ob ich über der Grenze von 10.000 Euro liege oder nicht.

Was für ein Zufall. Hilft das vielleicht? Umsatzstatistik ohne Umsatzsteuer

*EDIT* Quote ergänzt

[manne35]

Der Zusatz
Inkl Mwst zuzüglich Transport,
An diesen verordneten Unsinn haben wir uns ja inzwischen gewöhnt,  vielleicht könnten wir dies benutzen und schreiben
Incl. MWSt nach Deutschland- Ändern

Und daraus einen Link machen, der uns dann eine Auswahl bietet,  seis  auf eine neue Seite oder mit Ajax, dass erst dann ein Minifenster zur Auswahl aufploppt.

Dies nur als Idee, vielleicht macht es ja Sinn.

Gruss manne

[O-Richtig]

[...] Irgendwie muss ich ja herausfinden können, ob ich über der Grenze von 10.000 Euro liege oder nicht.

Was für ein Zufall. Hilft das vielleicht? Umsatzstatistik ohne Umsatzsteuer
[...]

Sorry, damit kann ich gar nichts anfangen. Bin kein Programmierer, wollte nur wissen, ob ich irgendwo die Umsätze mit EU-Ländern ohne die deutschen Umsätze auslesen kann.

[Q]

Das ist eine Datenbankabfrage. Dann muss ich das doch mal fürs Backend aufarbeiten.