Hast Du das irgendwie schriftlich, dass das Bestelldatum relevant ist?
Ich gehe davon aus, dass das Rechnungsdatum der Stichtag für die Prüfung ist. Und wenn Du Dir mit Deinem Kunden nicht einig wirst, zahlst Du Ihm die Vorauskasse halt zurück und storniest den Auftrag oder der Kunde zahlt Dir noch die MwSt. weil er keine gültige Umsatzsteuer-ID hat, die Ware aber unbedingt haben will. Habe ich alles schon gehabt.. Du sitzt Doch am längeren Hebel.
Ich kann das Gejammer nicht wirklich ernst nehmen. Die Einführung der Umsatzsteuer-ID und die damit verbundene Vereinfachung im EU Binnenmarkt ist ein Segen für den Handel. Gerade als kleiner Unternehmer profitierst Du davon, weil der bürokratischer Aufwand enorm vereinfacht wurde. Du musst lediglich überprüfen, ob der Empfänger der Ware wirklich zu der Umsatzsteuer-ID gehört und zu Deiner Sicherheit noch die qualifizierte amtliche Bestätigung anfordern und abheften. Die schicken Dir die Bestätigung sogar per Post zu und übernehmen das Porto.
Diese Praxis ist übrigens nicht neu sondern schon seit der Einführung der Umsatzsteuer-ID so. Wenn Du das bisher nicht gemacht hast, dann bedeutet das nicht, dass das so richtig war. Das Finanzamt erfährt ja@ erst im Nachhinein von dem Handel und kann dann auch erst im Nachhinein die MwSt. verlangen, wenn die Nummer nicht zum Empfänger gehört. Diese Absicherung ist also eine Absicherung für Dich.
Wenn ich früher was zB. in die Niederlande verschicken wollte, musste ich vorab ein Formular für den Zoll ausfüllen. Das Formular musste man sich vorher kaufen (man hatte immer einen kleinen Vorrat). Da hat man mehrere Seiten ausgefüllt. Online ging das noch nicht. Wenn der Kunde die Ware schnell haben wollte, ist man selber mit der bereits verpacken Ware zum Zollamt gefahren. Wenn man Pech hatte, haben die vom Zoll das Paket (bzw. die Pakete) geöffnet und kontrolliert ob wirklich das drin ist was drauf steht. Man konnte den ganzen Kram wieder neu verpacken.. Wenn man mehr Zeit hatte, konnte man die Formulare dem Zollamt schicken. Wenn man Glück hatte, bekam man die Zollunterlagen genehmigt zurück geschickt. Wenn man Pech hatte, wollten die die Ware sehen. Dann verging noch mehr Zeit und ich glaube, man musste das Vorbeikommen sogar mit einer Gebühr bezahlen.
Gerade als kleiner Anbieter, der nicht jeden Tag mehrere Verzollungen hatte, war das sehr zeitintensiv. Wenn man Pech hatte, ist man für einen Auftrag dahin gefahren.